Was müssen LKW-Fahrer/innen bezüglich ihrer Weiterbildungen beachten?
Am 10.09.2016 mußten Sie als LKW-Fahrer/in eine erste 35-stündige Weiterbildung im Rahmen des BKrFQG absolviert haben, und diese muss in Ihrer Fahrerlaubnis (Kennziffer 95) eingetragen sein, bzw seit Mai 2021 wird dieser Nachweis in einer gesonderten Karte (FQN) geführt. Diese Weiterbildungen bieten wir Ihnen an. Unsere Erfahrung als Kraftfahrer, Fuhrparkleiter und unsere Kenntnisse aus diversen Fortbildungen fließen in diese Weiterbildungen für LKW-Fahrer ein. Zusätzlich erhalten diese einen weiteren Praxisbezug durch mehrjährige Berufserfahrung in der Disposition einer international tätigen Spedition. Weiter berücksichtigen wir immer wieder aktuelle Gesetzesänderungen und Erfahrungen, z.B. bei Kontrollen im In- und Ausland. Ein wichtiger Aspekt dabei ist für uns ebenfalls der gegenseitige Austausch mit den anderen Seminarteilnehmern über Ihre Kenntnisse und Ihre Erfahrungen aus der täglichen Praxis.
Immer wieder ein spannendes und unterhaltsames Thema sind die Lenk- und Ruhezeiten und die Bedienung des digitalen Tachographen.
Es gibt mehrere Möglichkeiten diese Weiterbildungen zu absolvieren. Sie können die fünf Schulungen(Module) (à 7 Stunden) auf max. fünf Jahre (z.B. eine Schulung pro Jahr) verteilen, oder Sie buchen ein Blockseminar in einer Woche (2 – 5 Tage à 7 Stunden). Entscheidend ist, dass Sie zu jeder Fahrerlaubnisverlängerung diese 35 Stunden nachweisen können!
Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass es von Nachteil ist die Weiterbildungen zu kurzfristig zu planen. Unsere Empfehlung deshalb: Nutzen Sie die Ihnen verbleibenden 5 Jahre bis zur nächsten Verlängerung Ihrer Fahrerlaubnis voll aus und planen Sie wenigstens eine Schulung / ein Modul pro Jahr. So können Sie die auftragsärmeren Zeiten dafür nutzen.
Die Inhalte der Weiterbildungen für LKW-Fahrer/innen
Eco-Training & Assistenzsysteme
Mithilfe von Eco-Training können erhebliche Einsparpotenziale realisiert werden: Fahrerschulungen haben bewiesen, dass Fahrer durch eine wirtschaftliche Fahrweise bis zu 12% der Kosten (u.a. Kraftstoff-, Reifen- und Reparaturkosten) einsparen können.
- Kenntnis der Eigenschaften der Kinematischen Kette
- Analyse der Fahrwiderstände
- Richtige Wartung des Fahrzeugs
- Analyse von Verbrauchskurven
- Fahren nach Drehzahlmesser
- Einsatz von Anlagen zur Geschwindigkeitsregelung und Dauerbremsen(Retarder)
- Wirtschaftliches Fahren
- Alternative Kraftstoffe
- Alternative Antriebskonzepte
Sozialvorschriften für den Güterverkehr
Kenntnisse zu den allgemeinen und sozialrechtlichen Vorschriften sind nicht nur Voraussetzung, um rechtlich auf dem aktuellsten Stand zu sein, sondern auch um die Gefahren für den Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer zu minimieren.
- Kenntnisse zu den Lenk- und Ruhezeiten gemäß EG- und AETR-Vorschriften sowie das Arbeitszeitgesetz
- Der richtige Umgang mit digitalen und analogen Kontrollgeräten
- Nachtragspflicht am digitalen Kontrollgerät
- Mitführpflicht im Rahmen der VO (EG) Nr. 561/2006 bzw. VO(EU) Nr. 165/2014
- VO (EU) 2020/1054 zur Änderung der VO (EU) 561/2006 (Änderung der Lenk- und Ruhezeiten für LKW-Fahrer im Mai 2020)
- Auffrischung von Verkehrsregeln und Erläuterung neuer Vorschriften zu den Themen: Handy-Benutzung, Maut-Ausweichverkehr, Personen im Laderaum, Reißverschlussverfahren bei Stau, neue Verkehrszeichen
Gefahrenwahrnehmung
Auch der hohe Standard moderner Sicherheitstechniken im LKW kann die Fahrphysik nicht außer Kraft setzen.
- Risiken des Straßenverkehrs und Arbeitsunfälle
- Richtige Einschätzung der Lage bei Notfällen
- Kraftübertragung
- Gefahren in Kurven (Unter- bzw. Übersteuern)
- Funktionsweise, Vorteile und Grenzen moderner Sicherheitssysteme ( AEBS, ABS, ASR, EBS, ESP, ROP, Abstandsregelsysteme & Co)
- Die wichtigsten Bremsmethoden, Dauerbremsanlagen
Schadensprävention
Die Rolle des LKW-Fahrers, der LKW-Fahrerin hat sich in den letzten Jahren erheblich gewandelt: In einem veränderten Marktumfeld prägen Auftreten, Kommunikation und Verhalten des Fahrers das Ansehen eines Unternehmens und dessen Erfolg ganz entscheidend.
- Marktumfeld des Güterverkehrs
- Der Fahrer als Imageträger des Unternehmens
- Corporate Identity, Fahrzeug und Fahrer
- Kommunikation und Umgang mit verschiedenen Gesprächspartnern
- Gesundheitsschäden vorbeugen
- Schleusung und Kriminalität
- Verhalten bei Pannen und Notfällen
Ladungssicherung
Unzureichende Ladungssicherung ist eine der Hauptursachen für schwerste Unfälle. Laut BG Verkehr ist ein maßgeblicher Teil der meldepflichtigen Unfälle auf eine mangelhafte Ladungssicherung zurückzuführen.